Wie ich meine Liebe für das Bollywood-Kino und Indien entdeckte……

Ein Besuch im Kino im Mai 2010 – der Film: My name is Khan; Hauptdarsteller: Bollywood-Superstar  Shah Rukh Khan. Kein typischer Bollywood-Film eigentlich; es wird nicht getanzt und gesungen, besonders bunt und kitschig ist er auch nicht – dennoch hat nicht nur die Botschaft des Films Eindruck bei mir hinterlassen, sondern vor allem das Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller: Kajol und Shah Rukh Khan sind magisch – ich wollte mehr!
Eine gute Freundin lieh mir dann ihr Bollywood-DVD-Arsenal aus – fatal!
Danach gab es kein Halten mehr:  Ich wurde süchtig nach dieser bunten Farbenwelt  voller Rhythmus und Bewegung – glitzernde Saris, grellbunte Kulissen, eingängige und rhythmische Musik waren visuelle und akustische Verführungen für mich und schrien förmlich danach malerisch umgesetzt zu werden.
Der typische Bollywood-Film überschüttet uns mit einer Vielzahl intensiver Gefühle; da wird nichts zurückgehalten: es wird geliebt, gelitten und gestorben – es geht um Liebe, Leidenschaft und Verlust - die großen Themen des Lebens. Das alles in der für Bollywood typischen Maßlosigkeit.
Das streift für unser Verständnis recht häufig die Grenze zum Kitsch, unser westliches „Kopf-Kino“ darf man da mal ganz vergessen und sich von einigen Vorurteilen trennen, wenn man sich malerisch  damit auseinandersetzt.
Musik und Tanz sind fester Bestandteil des typischen Bollywood-Films und bilden zusammen mit der Farbigkeit und den überbordenden Gefühlen ein voneinander untrennbares Gewebe und verdichten sich zu einer einzigen fließenden Bewegung innerhalb des Films. Das Rauschhafte hat sich sofort auf mich übertragen und wird malerisch umgesetzt.

Vor Jahren schon hatte ich mir einen kleinen Vorrat an handgeschöpften indischen und nepalesischen Papieren zugelegt, ohne zunächst eine feste Vorstellung von deren Verwendung im Sinn zu haben – ich fand sie einfach nur schön. Diese Papiere kamen jetzt zum Einsatz, um das dekorative, ornamentale Element in den Bildern zu betonen – außerdem haben die Muster oft einen starken folkloristischen, landestypischen Einschlag – das passte!

Der Schriftsteller Salman Rushdie sagt über das Bollywood-Kino:
Bollywood ist eine episch-mystisch-tragisch-komische-super-sexy-hohe Masala-Kunst.
Masalas sind Gewürzmischungen – oft werden Gewürze miteinander vermengt, die auf den ersten Blick gar nicht zusammenpassen, als Mischung aber ein wunderbares Aroma ergeben.

Heute träume ich von einer Reise nach Indien, um die Spurensuche aufzunehmen und zu erfahren, was wir gemeinsam haben, dieses Land und ich.

 

 

Landschaft

Seit über 30 Jahren bereise ich die britischen Inseln - in dieser Zeit sind sie mir zur „zweiten Heimat“ geworden.
Keine andere Landschaft innerhalb und außerhalb Europas hat mich persönlich und künstlerisch in diesem Maße begeistert und inspiriert.
Besonders der Norden der Insel, Schottland mit seiner Weite und seinen manchmal monoton-melancholischen Landschaften hat es mir angetan.
Der Himmel scheint dort unendlich weit - extreme Wettererscheinungen prägen das Bild -Hell und Dunkel liegen ständig im Wettstreit; so entstehen besondere Lichtverhältnisse und Stimmungen in einer einzigartigen Landschaft.

 

Garten

Im Süden Englands sind es die Garten-und Parklandschaften, die mich als passionierte Gärtnerin immer wieder begeistern und die ich malerisch umsetze.
Ein unerschöpfliches Repertoire an Gestaltungsideen und Stilen; überall finden sich kleine und große „Paradise“ und laden zum Verweilen ein.
Der Reisebuch-Autor und Schriftsteller Peter Sager sagt:
„Wir sind aus einem Garten vertrieben, so erzählt die biblische Geschichte.
Seither suchen wir das Paradies.
Auf dem Weg dorthin gibt es englische Gärten.“

 
 

Bambus

Schnee schwebt sanft durch einen Bambuswald und verwandelt ihn in eine märchenhafte Kulisse......
Mit diesem Bild aus einer koreanischen Fernseh-Serie hat die Reise ins Reich des Bambus für mich begonnen.
Bambus im Schnee???!!!!
ich dachte nicht, dass es das überhaupt gibt - in meiner Vorstellung habe ich dieses von mir unbeachtete Gewächs eher mit tropischen Dschungeln verbunden, nicht aber mit verschneiten Bergwäldern. Ich war fasziniert von dieser Vorstellung und begab mich auf die Suche.
Schnell führte eine Recherche zur nächsten und die Faszination und die Begeisterung für den Bambus wuchs und wächst immer noch. In der fernöstlichen Kultur hat der Bambus von je her eine große Bedeutung.
Er gehört zur Gruppe der 4 "Edlen" Pflanzen, die sinnbildlich fü bestimmte Tugenden stehen.
Der Bambus symbolisiert Beständigkeit, Widerstandsfähigkeit, Reinheit, Klarheit, Genügsamkeit, Kraft, Stärke - er verbindet Festigkeit und Flexibilität.
Ich kramte meine gesammelten chinesischen Gedichte wieder hervor, fand dort und dann mit Hilfe eines Freundes weitere Gedichte, die den Bambus zum Thema haben und mich wiedeerum zu immer neuen Bildern inspirierten.
Meine DVD-Sammlung asiatischer Filme, Bücher über fernöstliche Malerei und diverse Workshops vertieften den Zugang zum asiatischen Weltbild.
Und schließlich führte mich meine wachsende Begeisterung zurürück in meine eigene Vergangenheit - eines meiner ersten Bilder überhaupt ist die Kopie eines bekannten chinesischen Bildes „Vögel und Pflaumblüte“ aus dem Jahr 1977.